/Die
Auswirkung der Emotionen im Lernprozeß/
Sie sind selten richtig traurig. Sie werden aber so jedesmal, wenn jemand versucht, sie dazu zu bringen, etwas auf eine Art und Weise zu tun, die sich von diesen unterscheidet, die dem Kind bekannt sind oder durch eine Methode, die das Kind nervös macht.
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Sie sind selten richtig traurig. Sie werden aber so jedesmal, wenn jemand versucht, sie dazu zu bringen, etwas auf eine Art und Weise zu tun, die sich von diesen unterscheidet, die dem Kind bekannt sind oder durch eine Methode, die das Kind nervös macht.
Warum?
Lassen
Sie uns zuerst erläutern, was die Konzentration bedeutet.
Die
Konzentration ist eine Art Meditation.
An dieser
Stelle müssen wir klarstellen, dass die Meditation heute leider
irrtümlich als Befreiung des Bewußtseins und eine Art
Bewußtlosigkeit definiert wird.
Genau
im Gegenteil – die Meditation ist eine Art Nachdenken,
Konzentration auf einen bestimmten Gedanken oder ein bestimmtes Ziel,
das erreicht werden muß.
Genau das ist
auch die Konzentration – die Fähigkeit, etwas zielgerichtet zu
tun, ohne sich von äußeren Geräuschen ablenken zu lassen.
Diese
äußeren Geräusche können sein: 1. Gegenstände, Menschen oder
Tiere in der Nähe, wo wir uns befinden; 2. Gedanken; 3. Emotionen,
die mit unserem Ziel nicht zusammenhängen.
Um
den Einfluß der äußeren Geräusche zu vermeiden, müssen die
entsprechenden Übungen bereits unmittelbar nach der Geburt beginnen,
wenn die meisten Mütter mit ihrem schlafenden Baby beschäftigt
sind, den Besuch bitten, schon zu gehen oder mit den älteren Kindern
schimpfen, weil sie zu laut sind.
Eine
Mutter, die möglichst früh mit der Konzentration ihres Kindes
beginnen will, sollte es nur vor den groben Geräuschen schützen,
wie sie z.B. die Bohrmaschine der Nachbarn verursacht.
Die
Musik, die leisen Töne vom Radio als Geräuschkulisse oder
Kinderstimmengewirr sind für das kindliche Gehirn gut, denn dadurch
gewöhnt sich das Kind an die Geräusche, es hat keine Probleme mit
der Konzentration und... schläft ein.
Ja,
genau diese Konzentration braucht es später, wenn der 5- oder
6-jährige Schüler versucht, seine ersten Kritzel- und Krakelübungen
zu schreiben.
Die Kinder im
Klassenzimmer, flatternde Schmetterlinge, summende Bienen oder andere
Insekten, das Klopfen von den Stöckelschuhen der Lehrerin, das alles
sind äußere Geräusche, die unbemerkt am Kind vorbeigehen werden,
wenn es vom Babyalter an darin geübt wurde.
Was
passiert aber mit den Emotionen?
Sie
kommen unerwartet hoch wie eine Explosion im Laufe der Arbeit bei
einem Kind, das mit Begeisterung angefangen hat.
Für
gewöhnlich sind diese Emotionen ein Merkmal von Nervosität.
Das
Kind hat eine Aufgabe bekommen, die dem Grundsatz der langsamen
Erhöhung des Schwierigkeitsgrades nicht entspricht.
Bei den
Sportlern geschieht das jedesmal mit einer weiteren Übung.
Warum sollen
dann die Kinder von Anfang an ganze Zeilen mit Buchstaben
vollschreiben?
Beginnen Sie
mit dem Buchstaben „A“ und nutzen Sie das assoziative Denken, um
zu beschreiben, was er ähnlich ist.
Zum Besispiel,
er ist einem Haus ähnlich.
Zählen Sie
dann alle Wörter mit dem Anfangsbuchstaben A auf, an die Sie sich
erinnern können.
Machen Sie
dann weiter mit Wörtern, die auf A enden.
Erklären Sie
dann die Rolle dieses Buchstaben.
Zum Beispiel,
der Buchstabe A ist ein Vokal.
Ihre Rolle
ist, wie diese von allen Vokalen, die Buchstaben im Wort zu
verbinden.
Deshalb ist
der Buchstabe A wie die Hände eines Menschen.
Wenn die
Buchstaben sich nicht an die Hände halten, können Sie nicht im
Kreis tanzen.
Spielen Sie
dann vor, wie man im Kreis tanzt und lassen Sie die Kinder, sich an
die Hände zu halten.
Mit anderen
Worten, das Schreiben des ersten Buchstaben muß von vielen Spielen
und/ oder von einem Märchen gefolgt sein.
Und das ist
alles.
Das
nächste Mal wird der Buchstabe mehrmals geschrieben.
Nach langen
Unterbrechungen wird das erneut wiederholt, der Schwierigkeitsgrad
der Übung wird um einen Buchstaben oder um eine Zeile Buchstaben
erhöht, je nachdem wie hoch das INTERESSE des Kindes ist.
Wenn
dem Kind von Anfang an eine für seine individuellen Fähigkeiten
ungeeignete Aufgabe gegeben wird, wird das Kind nervös und zeigt
Symptome von Müdigkeit.
Die Aufgaben
selbst sollten nach Möglichkeit peronalisiert werden.
In
diesem Fall sollten wir die Müdigkeit bei den Kindern nicht wie
einen Grundfaktor auffassen, sondern wie ein Ergebnis der Emotion.
Die
Erwachsenen sind in der Lage, schwere körperliche und geistige
Arbeit zu verrichten, indem sie sich die Mühe geben, das zu tun.
Die Kinder
schaffen das (qualitäts- und nicht quantitätsmäßig) relativ
leicht und ohne jegliche Bemühung.
Sie können
ganze Seiten mit Buchstaben vollschreiben, wenn sie... wollen.
Deswegen
denken wir, dass nach dem fünften Buchstaben das Kind bereits müde
ist. In
Wirklichkeit ist es nur nervös, was für ein Kind eine ziemlich
starke Emotion ist und eben diese Emotion hat zur Müdigkeit geführt.
Ein Beispiel
dafür ist, wie ungern die Kinder abends ins Bett gehen – die Welt
ist für sie spannend und sie spüren die Energie, in dieser Welt zu
leben. Wenn
Sie aber von ihnen verlangen würden, etwas zu machen, was sie nicht
wollen, würden sie sich sofort nervös und müde fühlen.
Die nervösen
Kinder sehen traurig aus.
Warum
ist ein Kind nervös?
- Weil man von ihm verlangt hat, etwas zu tun, was es nicht will. Und das will es nicht, weil sie keine Begeisterung dafür bekommen hatte.
Seien
Sie für Ihre Kinder eine Führungsperson, die sie begeistert,
konkrette Schritte zu machen statt sie dazu zu zwingen und sie zu
überzeugen, dass dieser Schritt besonders wichtig ist.
Die
Kinder wissen noch nicht, was besonders wichtig ist, was eine Uni ist
u.s.w.
- Ein Kind voller Begeisterung kann vieles tun, aber das, was es tut, sollte auch einen bestimmten Schwierigkeitsgrad haben.
Lassen
Sie das Kind üben, erhöhen Sie langsam den Umfang und den
Schwierigkeitsgrad des Lernstoffes.
Bauen
Sie auch Übergangsspannen ein für Wiederholung und Prüfung des
Gelernten.
- Beim Lernen muß das Kind viel Wasser trinken.
Wir
sind wie die Pflanzen – Sonne, Luft und Wasser sind die perfekten
Zutaten für ein gut lernendes und konzentriertes Kind.
Wenn
ich eigentlich darüber nachdenke, glaube ich, dass der beste Ort zum
Lernen vielleicht das Gebirge oder... der Strand ist.
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